bhakti marga – der weg der liebe

„bhakti“ ist sanskrit und bedeutet „liebe“. „marga“ steht für „weg“. – im yoga kennen wir als eine von verschiedenen ausprägungen das yoga der liebe, bhakti yoga. wer diesen weg beschreitet, gibt sich ganz der liebe an das leben in all seinen formen hin. das ursprüngliche christentum ist bhakti yoga, gelebte nächstenliebe.

als ich mit der yogalehrerausbildung begann, konnte ich mit bhakti yoga rein gar nichts anfangen. yoga – das war für mich vor allem ein bewährtes mittel, abends aus dem berufsstress herauszufinden, und bei wettkämpfen das unerträglich starke lampenfieber vor einem lauf auf ein halbwegs erträgliches mass zu senken.

doch was wir tun, wirkt auf uns. im laufe der zeit wurde ich durch yoga weicher. nicht nur physisch. natürlich wurde mein körper flexibler, aber das war nicht alles. von jahr zu jahr wurde (und werde) ich auch seelisch weicher und damit empfänglicher für andere ebenen, energien und schwingungen.

im november 2015, bei unserem ersten aufenthalt auf der schweibenalp im rahmen der yogalehrerausbildung, hörte ich das mahavatar babaji gayatri mantra zum ersten mal. es gefiel mir zwar, doch die verzückung mancher mitstudierenden war mir gänzlich fremd.

doch was wir tun, wirkt auf uns, und es formt uns wie wasser den fels: langsam, aber unaufhaltsam. im laufe der zeit öffnete sich mein herz. „jedes herz öffnet sich eines tages,“ hatte eine meiner yogalehrerinnen gesagt. in meinen ohren klang das einerseits interessant, sogar verheissungsvoll, aber gleichzeitig auch erschreckend, fast bedrohlich. denn: würde ich noch dieselbe sein, wenn sich mein herz öffnete?

die antwort ist: nein! wir sind danach nicht mehr dieselben. eine herzöffnung transformiert uns, und es gibt keinen weg zurück. dieser prozess ist irreversibel. und dass mir das angst machte, ist ganz normal. genau genommen machte es allerdings nicht mir angst, sondern meinem ego. das ego will unbedingt etwas besonderes sein. wenn sich jedoch unser herz öffnet, merken wir, dass wir den anderen mitgeschöpfen viel ähnlicher sind, als wir zuvor glaubten. das ist tatsächlich ein harter schlag fürs ego.

but who cares – denn es machte mich glücklicher. (wen?)

mit der zeit fand ich also mehr gefallen am mahavatar babaji gayatri mantra. mantras wirken. durch ihre klänge lösen sie resonanz in uns aus. vielfach auch in schichten, die verschüttet, versteckt, verborgen sind. mantras können diese ebenen freilegen. mantras haben eine starke, transformierende wirkung.

wenn ich heute wirklich hinhöre, lausche, dann hat dieses mantra eine wirkung, die ich von keinem anderen kenne. ich gebe zu: ich habe schon geheult vor freude beim lauschen. es erlöst mich. es baut mich auf. es heilt mich.

oṁ mahāvatārāya vidmahe

sad guru-devāya dhīmahi

tanno bābāji prachodayāt

mahagross
avatarinkarnation des göttlichen auf der erde
babaji geehrter vater
mahavatar babaji inkarnation shivas im himalaya, mythische figur
gayatri heiliges mantra; gayatri ist der name eines versmasses
omheilige silbe, urklang; vgl. amen
vidmahe wir wissen, wir meditieren
sad recht, wirklich
guru licht, lehrer
devayadas höchste, absolute prinzip (=gott) ehren
dhīmahi intuition, meditation, einsicht, höhere einsicht
tanno dieser … uns
prachodayāt erleuchte, führe

mantra auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=ct7OLbgY3ko

achtung: das hören dieses mantras kann dich transformieren!